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Gothic
Magazin |
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Orkus - Oktober 2005
www.orkus-online.de
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Zillo - Oktober 2005
www.zillo.de
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2003 |
Gothic News - August 2003
www.gothicnews.de
01. Stellt Euch doch mal bitte vor
.....Wir sind spiritual reality: Thomas Stanzel und Ulrike
Brauße.
02 . Wie seid Ihr zur Musik gekommen, und was hat Euch zusammen
geführt
.....Musik war schon immer ein wichtiger Teil unseres Lebens. Bei Tom
war es anfänglich reines Interesse an elektronische Musik
(Jean Michel Jarre oder Tangerine Dream), später dann der
elektronische Bereich der schwarzen Szene (quasi ein
"Grenzwellen"-Hörer der ersten Stunde).
Bei Ulrike war es die Mitgliedschaft in diversen Chören und
Punkbands (z.B. Chili-Salpeter).
Als Tom mit seinem damaligen Elektronik-Projekt nach einer
Sängerin suchte, kam Ulrike hinzu.
Es war schnell klar, dass wir musikalisch gut harmonieren, deshalb
wurde das Elektronik-Projekt beendet und "spiritual reality"
gegründet.
03. Und welche Vorbilder habt Ihr so
..... Von direkten Vorbildern kann man eigentlich nicht sprechen;
eigentlich versuchen wir lediglich unsere eigenen Ideen umzusetzen.
Letztendlich wird man natürlich ständig beeinflusst
und somit dürfte die Musik der schwarzen Szene aus den 80er
und 90er Jahren dementsprechend auch uns geprägt haben.
04. Hört Ihr Eure Musik auch privat
.....Prinzipiell ja, schon bedingt durch die Tatsache, dass wir lange
an den Songs arbeiten und auch regelmäßig proben.
Ansonsten hören wir aber genreübergreifend auch viel
andere Musik.
05. Wovon werden Eure Songs beeinflusst
.....Grundsätzlich durch alles, was uns im Leben begegnet und
uns somit selbst beeinflusst.
Die meisten Texte entstehen bei uns als Reflexion unserer Erlebnisse
und spiegeln somit in gewisser Weise unser persönliches
Schicksal wider. Vieles von dem , was uns widerfährt,
verarbeiten wir sogar erst dadurch, dass wir einen entsprechenden Song
schreiben.
06. Welche Botschaft möchtet ihr mit Euren Songs vermitteln
.....Das ist sehr unterschiedlich, jedoch ist die Tendenz der Texte
eher melancholisch, nachdenklich und somit wohl auch realistisch. Wer
mag, kann unsere Texte inzwischen auf unserer Homepage (
www.spiritual-reality.de ) nachlesen.
07. So kalt finde ich Eure neuste CD gar nicht. Wie seid Ihr auf den
Namen gekommen
..... Kalt ist die Grundstimmung, die wir auf diesem Album mit unserer
Musik transportieren wollen. Es geht dabei um die Einsamkeit und
Kälte, die einem im Leben permanent entgegenschlägt.
Im doppelten Sinne werden die einzelnen Stücke von den Tracks
"Prima Luce" (erstes Licht) und "Vesperi" (Abend) umrahmt; stehen diese
hierbei als Symbole für die Geburt bzw. den Lebensabend.
Wer die Kälte unserer Gesellschaft realisiert hat, wird unser
Album - und somit auch uns - verstehen.
08. Ist noch eine neue CD geplant
.....Unser Label plant, mit uns eine weitere CD zu
veröffentlichen, bis dahin wird aber noch etwas Zeit vergehen;
schließlich ist unser aktuelles Album "Kalt" ja erst seit Mai
auf dem Markt.
Einige neue Stücke sind aber bereits fertig, soviel
können wir bereits verraten.
09. Wird es auch mal ein Video oder eine DVD von Euch geben
.....Wir arbeiten zur Zeit an einer visuellen Umsetzung unserer
Stücke mit dem Hintergrund, diese bei Konzerten projizieren zu
können; einige Stücke werden dabei auch in Form eines
"klassischen" Musikvideos umgesetzt werden. Wann und wo man die Videos
zu sehen bekommen wird, ist jedoch noch offen; eventuell gibt's bald
einen entsprechenden Download auf unserer Homepage.
10. Was sind Eure nächsten Pläne
.....Unser Album "Kalt" live deutschlandweit zu präsentieren,
"nebenbei" das nächste Album fertig stellen, vielleicht auch
noch an unserem Nebenprojekt "Tritoxin" weiterarbeiten.
11. Wann und wo hattet Ihr Euren ersten Auftritt und wie war es
für Euch
.....Das war am 19.07.1998 in Detmold auf einem Stadtfest. Das Publikum
war begeistert, obwohl es nicht nur aus Anhängern der
schwarzen Szene bestand. Auch uns hat der Auftritt (vom Lampenfieber
mal abgesehen) sehr viel Spaß gemacht, deshalb haben wir auch
unser damaliges Repertoire komplett gespielt, was immerhin fast 2
Stunden füllte.
Dieses Konzert war sicherlich auch Grund und Motivation für
uns, weiterhin an einer Live-Umsetzung unserer Musik zu arbeiten.
12. Wie war bis jetzt die Reaktion der Leute auf Eure Songs so im
Allgemeinen
.....Die Reaktionen waren bisher durchweg positiv, und das obwohl wir
keinem Trend hinterherlaufen. Vielleicht ist auch gerade DAS der Grund.
13. Wird man Euch auf größeren Veranstaltungen sehen
in naher Zukunft
.....Was Konzerte im Allgemeinen angeht, ist die Situation für
kleinere Bands schon seit einiger Zeit sehr schwierig. Veranstalter
gehen grundsätzlich kein Risiko mehr ein sondern buchen nur
noch "große" Acts.
Grund ist, dass die Szene weniger experimentierfreudig ist und wenig
Interesse an Neuem zu haben scheint, obwohl sich viele beschweren, dass
überall nur noch die gleiche Musik gespielt wird.
Somit ist es aber auch für uns schwierig, eine
Auftrittsmöglichkeit zu finden.
14. Stehen schon Termine für Konzerte fest
.....Leider nein. Wenn sich aber jetzt ein Veranstalter angesprochen
fühlt und etwas auf die Beine stellen will, so kann er sich
gerne direkt bei uns melden ( www.spiritual-reality.de )
15. Möchtet Ihr noch was in eigener Sache loswerden
.....Resist the mainstream - geht auch mal wieder zu Konzerten von
Bands, die Ihr nicht schon x-mal zuvor gesehen habt. Es könnte
Eure neue Lieblingsband sein.
Seid offen für Neues und bildet Euch Eure eigene Meinung.
16. Ich bedanke mich für Eure Zeit und würde mich
freuen, in nächster Zeit mehr von Euch zu hören und
zu sehen
.....Wir bedanken uns für Euer Interesse! Bis bald!
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Gothic-Online - Juli 2003
www.gothic-online.de
Anläßlich der neuen CD von
Spiritual Reality, die unter dem Titel "KALT" in den Regalen der
angesagten Verkaufshäusern zu finden ist und die erste
Labelproduktion dieser vielversprechenden Band darstellt, durften wir
die noch recht unbekannte Combo via Email am 17.07.2003 interviewen.
Aber lest selbst, was Sie uns zu berichten hatten:
Gothic-Online: Wie und wann ist es zu Eurer
Gründung gekommen?
Spiritual Reality:Spiritual Reality wurde im Juli 1995
gegründet, als wir, Thomas Stanzel und Ulrike
Brauße, feststellten, dass die Musik, die wir vorher in einem
anderen Projekt zu dritt gemacht hatten, nicht der Richtung entsprach,
die wir wirklich ausleben wollten. Wir trennten uns von dem dritten
Mitglied und machten von da an das, was aus unseren Herzen kam -
spiritual reality!
Gothic-Online: Wie seid Ihr zu Eurem Bandnamen gekommen?
Spiritual Reality:Der Name drückt den Konflikt zwischen
Spiritualität, also Geist, Seele, Wünsche, Sein und
der Realität, Kälte, Angst aus. Gleichzeitig
gehört aber auch beides zusammen und kann nicht nur einzeln
betrachtet werden. Die Ursprünge dieser Wortschöpfung
liegen im Mittelalter, wo die Spiritualität mit der
Realität fast gleichzusetzen war. Kirche und Gott beherrschten
das Leben der Menschen. Auch damals gab es bekannter Weise so einige
Konflikte...
Gothic-Online: Habt Ihr vorher schon Musik gemacht?
Spiritual Reality:Tom hatte vorher schon in einem Projekt einige Jahre
an electronic-ambient Musik gearbeitet, als der Wunsch nach Gesang
aufkam. Da Ulrike immer schon in diversen Chören und Bands
gesungen hatte, kam man schnell zusammen. Der Rest der Geschichte,
siehe oben.
Gothic-Online: Wie würdet Ihr Eure Musik beschreiben, in
welche Richtung geht Ihr?
Spiritual Reality:Wir nenne unseren Stil electronic-independent-pop;
elektronisch, tanzbar, gefühlvoll, melodiös und doch
abseits des Mainstreams.
Gothic-Online: Wo seid Ihr schon überall aufgetreten?
Spiritual Reality:Inzwischen kann auf eine Vielzahl erfolgreicher
Konzerte sowie Festivals zurückgeblickt werden, unter anderem
auch als Support für Bands wie "Das Ich", "L´ame
immortelle", "Apoptygma Berzerk" und "E-Craft". Ein echter
Höhepunkt war der Auftritt beim Zillo-Festival ´99
in Hildesheim, wo über tausend Zuschauer begeistert werden
konnten. Geografisch gesehen bundesweit; lediglich in
Süddeutschland haben wir noch nie gespielt. Aber das kann ja
noch kommen...
Gothic-Online: Spielt Ihr lieber life oder im Studio?
Spiritual Reality:Es hat beides seinen Reiz. Im Studio können
wir unsere Neigung nach Perfektion und Experimentalismus ausleben,
während hingegen das Gefühl und die Begeisterung, die
einem auf Konzerten entgegenschlägt, einem erst bewusst macht,
für wen und warum man seine Seele entblößt.
Gothic-Online: Wie kommt Ihr während einer Tour miteinander
klar?
Spiritual Reality:Tom und Ulrike wohnen seit über 5 Jahren
WG-ähnlich in einem Haus, somit gibt es auch auf Tour keine
Probleme, da jeder den anderen ausreichend kennt.
Gothic-Online: Mit welcher Band würdet Ihr gern mal auf Tour
gehen?
Spiritual Reality:Wichtig für eine gemeinsame Tour ist unserer
Meinung nach, dass die Musik der Bands stilistisch zueinander passt und
man sich persönlich nicht unsympathisch ist.
Gothic-Online: Welche Musik hört Ihr privat?Spiritual
Reality:Das ist sehr unterschiedlich. Tom ist ein Freund der puren
Elektronik, die melodiös aber auch schon etwas heftiger oder
experimenteller sein darf. Bei Ulli ist es eher die 80er-Schiene, gerne
Gitarren-lastig und strange...Gothic-Online: Welchen Stellenwert hat
Eurer Meinung nach zur Zeit alternative Musik?Spiritual Reality:Die
Musikindustrie scheint vor einiger Zeit realisiert zu haben, dass die
Alternative Musik einer der wenigen Wachstums-Märkte in der
Branche ist. Demnach wird der Stellenwert noch weiter wachsen und die
Medienpräsenz zunehmen. Man kann nur hoffen, dass die
Industrie hier nicht genau so viel Schaden an der Szene anrichtet, wie
sie es im Bereich des Techno geschafft hat. Mehr Engagement und
Eigeninitiative aus der Szene heraus wäre also angebracht,
bevor die Industrie alles verschlingt und steuert.
Gothic-Online: Seid Ihr schon dabei, ein neues Album zusammenzustellen
oder aufzunehmen?
Spiritual Reality:Wir arbeiten bereits an neuem Material, aber das
Album ist ja gerade erst im Mai veröffentlich worden; also
etwas Geduld, bitte. Zur Zeit arbeiten wir verstärkt an einer
visuellen Umsetzung des Albums "Kalt", welche dann als Projektionen auf
unseren Konzerten zu sehen sein werden.
Gothic-Online: Woher bekommt Ihr die Ideen für Eure Songs?
Spiritual Reality:Unser Leben ist unsere Inspiration.
Gothic-Online: Drückt Ihr in Euren Texten eigene Erfahrungen
aus?
Spiritual Reality:Die meisten Texte entstehen bei uns als Reflexion
unserer Erlebnisse und spiegeln somit in gewisser Weise unser
persönliches Schicksal wider. Vieles von dem , was uns
widerfährt, verarbeiten wir sogar erst dadurch, dass wir einen
entsprechenden Song schreiben.
Gothic-Online: Was macht Ihr neben der Musik?
Spiritual Reality:Ganz normal Vollzeit-Arbeiten...
Gothic-Online: Wie sehen Eure Zukunftspläne aus?
Spiritual Reality:Wir wollen weiter die Musik machen, die aus uns
heraus kommt und damit Menschen erreichen, denen die Szene noch genauso
am Herzen liegt, wie uns.
Gothic-Online: Wie oft probt Ihr?Spiritual Reality:Wir haben 1 festen
Bandtag in der Woche, an dem auch geprobt wird. Vor Konzerten
natürlich öfter.Gothic-Online: Gibt es sonst noch
etwas interessantes von Euch zu berichten?Spiritual Reality:Da leider
noch keine Konzerttermine für dieses Jahr 100%ig feststehen,
können wir leider nur auf unsere Homepage
www.spiritual-reality.de verweisen; hier erfährt man zu
gegebener Zeit alles weitere.
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Radio Unerhört (Marburg)
- 26.06.2003
www.elektronisches-musikmagazin.de
Live geführtes Telefoninterview. Hier als
streaming mp3
anzuhören (ca. 30 min, inkl. Songs)
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Sonic Seducer - Ausgabe 6/03
www.sonic-seducer.de
Thorsten Kübler
WIDERSTEHT DEM MAINSTREAM
Bereits vor rund sechs Jahren von Thomas Stanzel und Ulrike
Brauße gegründet, haben Spiritual Reality nach
diversen in Eigenregie veröffentlichten CDs nun mit Scanner
ein Label gefunden, das ihre CD "Kalt" einem breiteren Publikum
verfügbar macht. Durchweg elektronisch tanzbare Musik erwartet
den Hörer hier, glücklicherweise ohne in Richtung
seichtem Future-Pop abzudriften. Vielmehr findet man bei dem Duo
Elemente des klassischen EBM, verquickt mit eingängigen und
melodischen Parts. Nicht zuletzt wegen der weiblichen und
männlichen Vocals, sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch,
sorgen Spiritual Reality dabei für reichlich Abwechslung und
dürften schon in naher Zukunft ernsthafte Konkurrenz
für etablierte Bands darstellen.
Das es immerhin sechs Jahre bis zu einem Plattendeal gedauert hat,
sehen die beiden nicht unbedingt als Nachteil. "Wir hätten
bereits vor einigen Jahren Plattendeals unterschreiben können,
jedoch beinhalteten diese immer den Versuch, uns und unsere Musik zu
verändern und zu manipulieren. Da wir aber uns und unseren
Leuten, die unsere Musik mögen, treu bleiben wollten, haben
wir das immer abgelehnt." Treu geblieben sind sie auch den klassischen
Wurzeln der Electro-Szene: "Wir machen definitiv keinen Future-Pop oder
gar Weiberelectro. Unsere Stücke entstehen weder aus kleinen
Klangbausteinen, noch finden Drumloops Verwendung. Vielmehr wird jede
Note noch von Hand eingespielt, was den Hörer immer wieder
neue Facetten entdecken lässt." Ob es nicht erschreckend ist,
dass ein Stil wie Future-Pop, der so auch in jeder Mainstream-Disco
laufen könnte, innerhalb kürzester Zeit einen so
hohen Stellenwert in der Szene erreichen könnte,
möchte ich von den beiden wissen. "dass auch Mainstream in die
Szene Einzug hält, ist generell keine Katastrophe", so die
einhellige Antwort, "schlimm ist es nur, wenn die Marketingmechanismen
der Mainstream-Musikindustrie den musikalischen Horizont in den
Köpfen derart verengen, so dass der Mainstream als das einzig
Wahre angesehen wird. Diese Gefahr wird gerade von Szene-Neulingen sehr
schnell übersehen, da diese durch Medien sehr leicht
manipulierbar sind."
Zurück zum eigenem Album "Kalt". Es ist festzustellen, dass
die Musik selbst keineswegs als kalt oder gefühllos zu
bezeichnen ist. Vielmehr möchte man durch die Texte eine
entsprechende Stimmung beim Hörer erreichen: "Es geht dabei um
die Einsamkeit und Kälte, die einem im Leben permanent
entgegenschlägt. Wer die Kälte unserer Gesellschaft
realisiert hat, wird unser Album und somit auch uns verstehen. Und
diese Kälte zieht sich wie ein roter Faden durch das Album,
umrahmt vom ersten Stück "Prima Luce" (erstes Licht) und dem
Abschluss "Vesperi" (Abend), die hierbei als Symbole für die
Geburt und den Lebensabend stehen.
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Dark Obsession - Ausgabe 6/03
www.dark-obsession.de
Dirk Niederkleine
In diesen Tagen erscheint
das Debütalbum "Kalt" des ostwestfälischen Duos
Spiritual Reality, die in der Konzertlandschaft Deutschlands nicht
unbekannt sind, stehen doch Auftritte beim Zillo-Festival oder bei den
Herbstnächten in ihrer Live-History. Im Interview gibt es
einige Interessante Informationen zum Album. D.O.: Nach einigen
Veröffentlichungen im Eigenvertrieb präsentiert Ihr
mit "Kalt" Euer Debütalbum bei einer Plattenfirma. Was hat
sich dadurch für Euch geändert?
S.R.: Die Zusammenarbeit mit dem Label Scanner ermöglicht uns
ein noch intensiveres Arbeiten an unserer Musik, da wir uns um Dinge
wie Bemusterungen oder das Booking jetzt nicht mehr selbst
kümmern müssen. So bleibt uns mehr Zeit für
den kreativen Part der Bandarbeit. Ein weiterer Vorteil ist, dass das
Album, welches über Soulfood (Sony) vertrieben wird,
überall in Deutschland erhältlich sein wird.
D.O.: Passend zum Albumtitel ist auf dem Cover ein im Eis eingefrorenes
Messer zu sehen. Was möchtet Ihr mit dem Titel "Kalt"
ausdrücken?
S.R.: Es ist in gewisser Weise eine Zustandsbeschreibung unserer
Gesellschaft. Hinter der kalten Oberfläche verbirgt sich
oftmals ein brutaler, verletzender Kern. Dies haben wir versucht, mit
dem Coverartwork zu visualisieren.
D.O.: Auf der CD befinden sich mit "Opalescent Sphere", "Lebensangst"
und "Amnesia" auch einige ältere Songs. Was hat dem Ausschlag
für die erneute Veröffentlichung auf "Kalt" gegeben?
S.R.: Amnesia ist eigentlich kein "älterer" Song, die
gleichnamige Maxi-EP war eigentlich als Vorbote für das Album
gedacht, dessen Veröffentlichung sich zeitlich lediglich etwas
"verspätet hat. "Opalescent Sphere" und "Lebensangst" wurden
für das Album noch mal komplett überarbeitet, auch
die Vocals wurden neu eingesungen. Erst nach dieser
Überarbeitung sind wir mit den Titeln 100%ig zufrieden,
weshalb wir das Material auch mit aufs Album genommen haben.
D.O.: Aufgefallen ist mir besonders der Opener "Prima Luce". Was
könnt Ihr uns über diesen Song erzählen?
S.R.: Der Song "Prima Luce" ist eine Aufforderung, jeden Tag neu zu
leben bzw. bewusst zu erleben; dem grauen und kalten Alltag zu trotzen
und den Blick für die schönen und positiven Dinge im
Leben nicht zu verlieren. "Prima Luce" (erstes Licht) ist neben
"Vesperi" (abends) einer der beiden Titel auf dem Album, welche mit
ihrer positiven Grundstimmung die kälteren Songs auf dem Album
umschließen, so wie Geburt und Tod das Leben umgeben.
D.O.:" Tränen" gibt es auf dem Album auch noch in einer Massiv
in Mensch-Remix. Verbindet Euch eine Bandfreundschaft mit der Gruppe?
S.R.: Mit dem Leuten von "Massiv in Mensch" sind wir bereits seit
einigen Jahren gut befreundet, kennen gelernt haben wir uns auf einem
unserer Konzerte im "Tower" in Bremen. Unter anderem haben wir in der
Vergangenheit auch einige Remixe für die Band gemacht, so z.B.
"Offensivschock spiritual-reality Remix", welcher auf der
Take-Off-Music.Vol.2 Compilation veröffentlicht wurde, sowie
den Track "The Earl-Tritoxin-Remix", der auf dem aktuellen Massiv in
Mensch-Album "Die Rein" zu finden ist.
D.O.: In letzter Zeit werden Singleveröffentlichungen auch im
Independentbereich immer häufiger. Ist in dieser Richtung bei
Euch auch etwas geplant?
S.R.: Nach der Amnesia-EP, welche ja eine Vorabsingle zu dem Album
"Kalt" war, haben wir erst einmal keine weiteren Singleauskopplungen
geplant. Jedoch sind wir auf einigen Samplern vertreten: Auf "A Human
Scan(ner) Vol.1 sind wir mit dem exklusiven Track "Run-Clubmix" dabei,
auf dem aktuellen Zilloscope Sampler 05/03 sowie der Compilation "Goth
Is What You Make It Vol.2" ist unser Song "Tränen enthalten.
D.O.: Werdet Ihr das Album auch in Form einer Tour live
präsentieren?
S.R.: Aufgrund der bisher durchweg positiven Resonanzen auf unser neues
Album haben wir einige Konzerte im kommenden Herbst geplant, genaue
Termine stehen aber noch nicht fest. Diese werden wir jedoch
rechtzeitig auf unserer Homepage www.spiritual-reality.de bekannt geben
- also öfter mal reinschauen oder unseren E-Mail- Newsletter
bestellen. Interessierte Veranstalter können sich bei
Bookinganfragen auch direkt an uns wenden.
D.O.: Letzte Worte?
S.R.: Tschüss! Vielen Dank für das Interview, wir
würden uns über Feedback (z.B. in unserem
Gästebuch) auf unser neues Album freuen. Resist the mainstream!
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ORKUS - Magazin - Ausgabe 6/03
www.orkus-online.de
Steve Palaser
EINSAM IN DER
KÄLTE DES LEBENS
Das Electro-Duo Spiritual Reality meldet sich mit dem neuen Album Kalt
zurück. Thomas Stanzel, der schon vor der Gründung
der Band Erfahrungen im Bereich der elektronischen Musik gesammelt
hatte, und Ulrike Brauße, die ihre Stimme in Chören
und diversen Formationen ausgebildet hat, taten sich 1996 zusammen und
riefen Spiritual Reality ins Leben. Sowohl mit den bisherigen Releases,
als auch im Rahmen von Live-Auftritten konnte die Gruppe beim
Fachpublikum und den Fans positive Reaktionen einheimsen.
Verantwortlich dafür ist der hohe Qualitätsanspruch,
den die Band an sich selbst stellt, weswegen sich die Arbeiten am
aktuellen Longplayer auch hinzogen, wie Tom erklärt. "Das
Ganze hat insgesamt über ein Jahr gedauert. Wir haben uns
diese lange Zeit für die Produktion genommen, weil wir ohne
Termindruck unseren selbst gesetzten Forderungen an die technische und
musikalische Qualität genügen wollten. Unter anderem
haben wir auch unser Studio umgebaut, was schon sehr viel Zeit in
Anspruch genommen hat."
Ohne Termindruck arbeiten zu können, ist natürlich
immer ein großer Vorteil.
Doch das Zweiergespann hat die Zeit seit der letzten Platte nicht nur
zu Umbaumaßnahmen genutzt, sondern sich zudem musikalisch
weiterentwickelt, und zwar ein wenig weg vom klassischen
Achtziger-Sound, ohne dabei etwas vom bandtypischen Stil
eingebüßt zu haben, stellt Uli fest. "Seit dem
letzten Fulltime-Release Phases hat sich einiges getan. Unser Sound ist
heute nicht mehr so stark von den Achtziger Jahren geprägt,
wie es noch bei Phases der Fall war. Kalt klingt wesentlich aktueller,
klarer und brillanter, ohne jedoch grassierenden Trends
hinterherzulaufen. Besonders am Herzen lag uns bei diesem Werk die
Verständlichkeit der Vocals, schließlich spiegeln
sie in den meisten Fällen unser persönliches
Schicksal wider. Festgehalten haben wir an der für Spiritual
Reality charakteristischen Rhythmik, die sich fernab von
bloßem Four-to-the-floor sieht." Der Gesang ist
tatsächlich glasklar und trägt sehr zur
melancholischen Grundstimmung der Stücke bei. Dass die Texte
sich auf persönliche Erfahrungen der Bandmitglieder beziehen,
ist natürlich interessant, und Tom kann auch gleich ein sehr
gutes Beispiel dafür nennen: "Ein solcher Favorit ist Run. In
diesem Lied geht es darum, dass man jemanden zum Teufel
wünscht, der einen menschlich sehr enttäuscht und
verletzt hat. Da wir mit diesem Song ein besonders schmerzhaftes
Erlebnis verarbeitet haben, gibt es das Stück auch gleich in
zwei verschiedenen Versionen auf dem Album."
Nachdem die gesamte Atmosphäre der Scheibe so wirkt wie der
Titel es verheißt, nämlich kalt, liegt die Frage
nahe, ob im Vorfeld ein Konzept mit diesem übergreifenden
Thema, das hinter der Platte steckt, erarbeitet wurde, oder ob sich das
erst während der Produktion so ergeben hat. Die Wahrheit liegt
wie so oft irgendwo dazwischen, wie Tom erklärt. "Kalt ist
zwar nicht unbedingt ein reines Konzeptwerk, jedoch soll ein roter
Faden deutlich erkennbar sein. Kalt ist die Grundstimmung, die wir auf
diesem Album mit unserer Musik transportieren wollen. Es geht dabei um
die Einsamkeit und Kälte, die einem im Leben permanent
entgegenschlägt. Im doppelten Sinne werden die einzelnen
Kompositionen von den Tracks Prima Luce (erstes Licht) und Vesperi
(Abend) umrahmt; diese stehen als Symbole für die Geburt
beziehungsweise den Lebensabend. Wer die Kälte unserer
Gesellschaft realisiert hat, wird unser Album - und somit auch uns -
verstehen." Diese Aussage kann man nur bestätigen.
Aber apropos "verstehen": Uli und Tom wechseln sich nicht nur am
Mikrophon ab, sondern arbeiten auch bei den Lyrics ausgewogen
zweisprachig mit deutschen und englischen Texten. Viele Bands legen
sich schwerpunktmäßig auf eine Sprache fest. Bei
Spiritual Reality gibt es eine derartige Fixierung nicht, stellt Uli
klar. "Ein solches Kalkül ist für uns kein Thema.
Eine bewusste Auswahl hinsichtlich der Sprache findet nicht statt;
vielmehr entstehen die Lyrics aus dem Bauch heraus. Von daher ist die
Sprache nicht vorhersehbar, sie richtet sich nach dem Gefühl,
welches ausgedrückt werden soll. Manches lässt sich
in der Muttersprache einfach besser und glaubwürdiger
vermitteln, und warum sollte man diese dann nicht verwenden?" Wo sie
Recht haben, haben sie Recht.
Man sollte froh sein, dass es in Zeiten der Superklone noch Musiker
gibt, die ihre Texte aus dem Bauch heraus schreiben und echte
Gefühle damit zum Ausdruck bringen. Doch die Gruppe ist nach
der Fertigstellung des Langspielers nicht untätig geblieben,
sondern plant schon mal für den Rest des Jahres und denkt auch
an künftige Live-Präsenz. "Wir arbeiten bereits an
neuem Material, und die Proben für kommende Konzerte beginnen
in Kürze. Genaue Termine stehen leider noch nicht fest;
wahrscheinlich entern wir im Herbst wieder die Bühnen." Da
kann man sich ja 2003 noch auf einige Lebenszeichen von der
spirituellen Wirklichkeit freuen, und das ist gut so.
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Zillo - Musikmagazin - Ausgabe
5/03
www.zillo.de
Marc Urban
"Wenn sich eine Band nach
einem der besten Songs von Apoptygma Berzerk benennt, hat sie nicht nur
von vornherein einen gewissen Sympathie-Bonus, man weiß dazu
auch gleich - noch bevor man auch nur einen einzigen Ton
gehört hat -, welcher Musik sie sich verschrieben hat. Zwar
klingen Spiritual Reality (ganz bewusst) nicht nach der norwegischen
Future-Pop-Kapell, aber die Grundausrichtung ist natürlich
schon elektronisch.
ELEKTRONISCH KALT
Genauer gesagt handelt es sich um Synthie-Pop, der sich allerdings
nicht so recht in das doch sehr enge Korsett dieses Genres
zwängen lassen will. Dafür wird auf "Kalt", dem
offiziellen Debüt des Lemgoer Trios Ulrike Brauße,
Thomas Stanzel und Sascha Schmitz, einfach zu sehr mit Tempo,
Härte und Gesang variiert. So gibt es beispielsweise eine
steten Wechsel zwischen männlichen und weiblichen Vocals,
gleiches gilt für die Sprache der Texte. Eine bestimmte
Strategie verbirgt sich hinter dieser Vorgehensweise allerdings nicht.
"Eine bewusste Auswahl findet heirbei nicht statt; vielmehr entstehen
die Lyrics aus dem Bauch heraus", erklärt das verantwortliche
Duo Ulrike und Tom. "Von daher ist die gwählte Sprache nicht
vorhersehbar, vielmehr richtet sie sich nach dem Gefühl,
welches ausgedrückt werden soll. Der Gesangspart wird in der
Regel von dem übernommen, der die nähere emotionale
Verbindung zu den Texten hat; schließlich sind die Texte, wie
auch die Musik, ein Spiegel unserer Seele." Somit kommt der Albumtitel
"Kalt" auch nicht von ungefähr. Zwar handelt es nach Aussage
der Band um kein Konzeptalbum, eine deprimierte Attitüde der
Komponisten ist aber dennoch unverkennbar. "Der Titel 'Kalt' wurde
durchaus bewusst von uns gewählt", stimmt man zu.
"Schließlich beschreibt er doch die von unserer Musik
transportierte Grundstimmung.
Als Konzeptalbum würden wir 'Kalt' jedoch nicht bezeichnen,
obwohl ein roter Faden deutlich erkennbar sein soll." Ist er auch,
dafür sorgen Tracks wie "Lebensangst"; "Amnesia" oder "Heart
of Stone", die schon sehr deutlich anzeigen, um was es auf "Kalt" geht.
Aber glücklicherweise sehen Spiritual Reality auch die andere
Seite und somit das Licht am Ende des Tunnels. "Als Kontrast sind auf
diesem Album auch zwei Songs mit sehr positiven, motivierenden Texten
enthalten, die der Einsamkeit und Kälte, die einem im Leben
permanent widerfahren, trotzen", bestätigen Ulrike und Tom.
"Die Tracks 'Prima Luce' (erstes Licht) udn 'Vesperi' (Abend) stehen
hierbei auch als Symbole für die GEburt und den Lebensabend
und umrahmen im doppelten Sinne die in das Album eingeflossenen
Erlebnisse. Auch wenn das Leben oftmals hart ist, so verlieren wir doch
nicht den Mut!"
Eine Einstellung, die sich auch auf das Schicksal der Band selbst
übertragen ließe, hat man nach zahlreichen
selbstveröffentlichten Scheiben doch endlich einen
Plattenvertrag unterschrieben. Für die Band eine absolute
Erleichterung. "Schon allein aus dem Grund, weil man nicht alles
alleine machen muss", erklären Spiritual Reality. "Dadurch
bleibt einfach mehr Zeir für den kreativen Prozess des
Komponierens und Textens, was für uns als Band das Wichtigste
ist. Die Tatsache, dass wir uns mit der Auswahl unseres Labels so viel
Zeit gelassen haben, liegt hauptsächlich daran, dass alle
vorangegangenen Angebote seitens verschiedener Plattenfirmen immer eine
Änderung unseres Stiles gefordert haben."
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2002 |
Gothic-Magazin
www.Gothic-Magazin.de
Stephan Tschendel
1996 Ganz Deutschland ist
besetzt von eingesessenen (und teilweise eingefahrenen) Synthie Bands -
GANZ Deutschland? In einem kleinen Westdeutschen Städtchen
namens Lemgo schicken sich zwei Musiker an etwas andere Töne
anzuschlagen.Wenn auch der Sound der beiden keine gänzlich
neuen Schubladen zu öffnen vermag, so ist es doch
unverkennbar, wie spielerisch verschiedene Stile mit einander
kombiniert werden und in der Musik von Spiritual Reality zu einer ganz
eigenen Richtung verschmolzen werden.
Spiritual Reality selbst bezeichnen Ihren Zaubertrank aus Musik als
"Electronic-Independent-Pop" was das Spektrum dieser Band allerdings
nicht einmal annähernd beschreiben kann.
So nehmen unter Anderem auch die Sideprojekte "Adimiron" und "Tritoxin"
bisweilen leichten Einfluss auf den Sound der "geistigen Realisten"
Texte, geprägt von einer düsteren Romantik und
Melancholie, die recht gekonnt die sonst üblichen
schwarz-depressiven Todessehnsuchts-Klischees umschiffen, lassen nur
ansatzweise vermuten welche Gedanken, Eindrücke oder
Erlebnisse in diesen Texten verarbeitet wurden. Man muß sich
schon gänzlich auf die komplexen Stimmungen in den Lyrics von
Texterin Ulrike Brauße einlassen um sich nicht ganz
plötzlich unvorbereitet selbst darin wiederzufinden
Ebenso wie der Sound der aus Lemgo stammenden Musiker ist auch der
Gesang von Vielfalt und Abwechslung geprägt, sowohl englische
als auch deutsche Vocals, von düster und getragen bis
kraftvoll kommen zum Einsatz, wobei sich weibliche und
männliche Gesangsparts abwechseln.
Überwiegend positive Reaktionen der Musikpresse und Erfolge
bei Supports für Bands wie "Das Ich, L´âme
Immortelle, E-Craft" oder auch "Apoptygma Berzerk" bescherten der Band
1999 den bis dahin größten Erfolg und
Höhepunkt Ihres bisherigen Schaffens, den Auftritt beim
Zillofestival, wo sie vor mehreren Tausend Besuchern Ihr
Können unter Beweis stellen konnten, wobei sie durch Ihr
drittes Bandmitglied Sascha, wie seit 1999 bei Live- Auftritten
üblich, unterstützt wurden.
Derzeit arbeiten Spiritual Reality von den Erfolgen der Vergangenheit
beflügelt wieder verstärkt an neuem Material, um die
stetig anwachsenden Fangemeinde mit neuer Nahrung zu versorgen. Bleibt
letztendlich nur die Frage offen wann sich endlich das erste Label mit
der "REALITÄT" konfrontiert sieht und sie unter Vertrag nimmt.
Aber das dürfte wirklich nur eine Frage der Zeit sein...
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